Die Deutsche Bundesbank beabsichtigt, in den nächsten Jahren einen größeren Teil der im Ausland lagernden Goldvorräte nach Deutschland zu holen. Im Moment befindet sich etwa ein Drittel der deutschen Goldreserven tatsächlich auch auf deutschem Hoheitsgebiet, bis 2020 soll dies für die Hälfte des Goldes der Fall sein.
Laut Angaben des Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele wolle die Bundesbank 674 Tonnen Gold aus den USA und Frankreich mit einem Gesamtwert von 27 Milliarden Euro nach Deutschland holen, berichtet Tagesschau.de in einem heutigen Beitrag. Die Bestände, die derzeit in Paris bei der französischen Nationalbank lagern, würden komplett nach Frankfurt überführt, die Bestände in New York von aktuell 45 Prozent der gesamten deutschen Goldreserven sollen sich auf 37 Prozent reduzieren. Die bei der Bank of England eingelagerten Goldbarren sollen nicht angetastet werden.
Thiele verwies in seiner Erklärung auf ein neues Lagerstellenkonzept der Bundesbank. Zuletzt hatte es in der deutschen Öffentlichkeit, aber auch seitens des Bundesrechnungshofes und einiger Politiker Kritik an der Lagerpolitik der Bundesbank gegeben. Die Bundesbank sah sich dadurch im Oktober zu einer Erklärung genötigt. Die Lagerung des Goldes in Paris und New York sei kostenlos, die Bank of England erhält jährlich Gebühren von 500.000 bis 550.000 Euro von der Bundesbank, um die Goldbarren zu verwahren.
Unsere Meinung zu den deutschen Goldreserven:
Ein souveräner Staat sollte jederzeit über seine Goldreserven verfügen können. Das Argument, Gold müsste im Krisenfall schnell gegen Devisen eingetauscht werden können und daher auf mehreren Plätzen verteilt sein, ist nicht komplett von der Hand zu weisen. Der prozentuale Anteil des im Ausland aufbewahrten Geldes, das im Krisenfall eben auch „verloren“ gehen kann, ist jedoch auch nach der Absenkung auf ca. 50 Prozent zu hoch. Denn sollte der Euro-Raum auseinanderbrechen und eine Rückkehr zu nationalen Währungen erfolgen, würden die Goldreserven dringend benötigt um das notwendige Vertrauen für die „Neue D-Mark“ zu gewinnen.
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